Leistenbruch

Der Leistenbruch – Hernia inguinalis – ist neben dem Nabel-, Schenkel- und Narbenbruch der häufigste Bruch. Bei  etwa vier Prozent der Erwachsenen wird ein Bruch diagnostiziert wobei zu 90 Prozent Männer betroffen sind. Die Heilung eines Leistenbruchs kann ausschließlich chirurgisch erfolgen.

Die Bauchdecke besteht aus der Haut, dem Unterhaut- und Bindegewebe, den Muskeln, Sehnen sowie dem Bauchfell und dient zur vorderen und seitlichen Begrenzung des Bauchraumes. Sie hat eine wichtige Aufgabe für die Beweglichkeit des Rumpfes. Es kann aber vorkommen, dass sich dort, wo die verschiedenen Schichten der Bauchdecke ineinander übergehen, eine Schwachstelle bildet – eine Lücke in der Bauchdecke entsteht und Teile des Darms hervortreten. Das passiert meistens dort, wo der Samenstrang durch die Bauchdecke durchgeht.

Schematische Darstellung eines Leistenbruchs mit Austritt des Darmes in die Bruchhöhle
Operationsnarben nach laparoskopischer Operation eines rechtsseitigen Leistenbruchs

Operationsmethoden

Konventionelle „offene“ Operation

Der Leistenbruch wird dabei von außen über einen etwa 5 cm langen Hautschnitt mit Nähten verschlossen. Ist das Gewebe zu sehr geschwächt, muss ein Kunststoffnetz eingesetzt werden. Diese Methode wird vornehmlich bei erstmaligen einseitigen Leistenbrüchen durchgeführt. Der Vorteil der offenen Nahttechnik liegt darin, dass sie komplikationsarm ist und im Bedarfsfall auch in Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) vorgenommen werden kann. Diese Methode ist seit vielen Jahren in Verwendung und weist eine sehr geringe Rückfallsrate auf.

Laparoskopische Operation

Über drei kleine Hautschnitte werden die dünnen Instrumente in die Bauchhöhle gebracht. Die Bruchpforte wird durch Anbringen eines Kunststoffnetzes von innen verschlossen. Diese Technik wird bei einer Wiederholung des Bruches (Rezidiv) und bei beidseitigen Leistenbrüchen bevorzugt. Der Vorteil liegt darin, dass die Patienten schneller körperlich belastbar werden und etwas früher Sport betreiben können.

Nach einem Spitalsaufenthalt von wenigen Tagen und einer Schonzeit von einigen Wochen ist man wieder voll leistungsfähig.